GOLFNASTICS. – Golf – wie es jeder lernt

Sie kennen das, der Ball fliegt nicht, der Chip geht ins Wasser und aus dem Bunker gibt es kein Entrinnen. Das ist das Schicksal vieler Golfer. Für den Gründer von GOLFNASTICS. liegt die Erklärung auf der Hand. Wir haben Thomas Thöni zum Interview gebeten.

Innovationbox: Erzählen Sie uns doch, wie es zu GOLFNASTICS. kam.

Thomas Thöni: Ich beschäftige mich seit 30 Jahren intensiv damit, GolferInnen diese wunderbare Sportart näher zu bringen. Dabei habe ich in einem Forschungsprojekt mit der TU München und dem Lehrstuhl für Bewegung und Sport einen tiefen Einblick über Bewegungslernen bekommen. Die gute Nachricht war die Tatsache, dass ich die Erkenntnisse direkt in den Unterricht einbinden konnte, die schlechte Nachricht war aber eher der Auslöser für Entwicklung von GOLFNASTICS.

Innovationbox: Da sind wir aber gespannt, wie meinen Sie das?

Thomas Thöni: Als PGA Professional war es mir immer wichtig, dass jeder Golfer und jede Golferin einen individuellen, den körperlichen Möglichkeiten entsprechenden Golfschwung lernt. Leider spielt uns hier aber der Ehrgeiz einen Streich. Am Ende des Tages wollen wir ja alle gut spielen und weite Bälle schlagen. Die Physis spielt also eine Rolle, besonders die damit verbundenen Balance und Koordination. Einfach gesagt, wenn jemand eine Bewegung ohne Golfschläger nicht oder nur eingeschränkt ausführen kann, dann kann er es mit Golfschläger erst recht nicht. Und man dann im Internet nach Schwungtipps sucht um besser zu werden, dann muss man sich im Klaren sein, dass die körperlichen Voraussetzungen für die Umsetzung oft nicht gegeben sind. Diese Tipps helfen nur in den seltensten Fällen. Beim Schifahren würde man auch nicht versuchen, einen Schwung wie Marcel Hirscher zu fahren. Da ist einem das klar, beim Golf scheinbar nicht.

Innovationbox: Bedeutet das, dass man zuerst ein Jahr ins Fitnessstudio gehen muss, bevor man einigermaßen Golf erlernen kann?

Thomas Thöni: Nein überhaupt nicht, obwohl eine Verbesserung der Fitness grundsätzlich zu empfehlen ist. Ich habe das selbst am eigenen Körper erfahren müssen. Zu meinem 49. Geburtstag habe ich den Beschluss gefasst die Qualifikation für die Seniors British Open zu spielen. Also habe ich mir 12 Monate Vorbereitungszeit verschrieben und dann einen genauen Trainingsplan erstellt. Nach 8 Monaten kam ich bei einem Intervalltraining im Wald zu Sturz. Nach meinem Trainingssturz war ich 2 Monate ausser Gefecht und habe körperlich starken Schaden erlitten.

Ich habe durch Medikamente und keine Bewegung 20 kg zugenommen. In dieser Zeit wurde mir bewusst, wie stark die Limitierungen mein Golfspiel und meine Technik beeinflussen. Das war aber die Geburtsstunde von GOLFNASTICS.

Innovationbox: Inwiefern hat das zu einer Innovation geführt?

Thomas Thöni: Ich habe in der Vergangenheit nie wirklich gesundheitliche Einschränkungen gehabt und mich erstmals in die Rolle vieler Golfneulinge versetzen können. Beruflich ist bei den meisten Bewegung immer im Hintergrund gestanden, Stundenlanges Sitzen im Büro und Überstunden führen häufig zu Einschränkungen in der Mobilität und Kraft. Wenn man dann im fortgeschrittenen Alter mit dem Golfsport beginnt, dann ist das häufig, weil Tennis nicht mehr geht da die Gelenke nicht mehr mitspielen, Schifahren zu gefährlich ist und man Angst hat sich zu verletzen, oder weil man konditionell nichts anderes machen kann.

Jetzt kommt der springende Punkt. Wenn ich zu Hause ein einfaches Bewegungsprogramm machen kann, das sowohl meine Fitness, meine Koordination und mein Golfspiel deutlich verbessert, dann weiss ich für was ich trainiere. Ich kenne viele Golfer, die im Winter ins Fitnessstudio gehen und deren golferische Leistung schlechter wird, weil sie das falsche trainieren.

Innovationbox: Wie kann man das falsche trainieren, ist da nicht egal, Hauptsache man tut etwas?

Thomas Thöni: Das ist schon richtig. Wie vorher erwähnt ist jedes Training gut. Aber wenn ich mit der Absicht mein Golf zu verbessern trainiere, dann muss ich wissen, was ist mein Schwungtyp, welche Bewegungsbereiche sind für meinen Schwung wichtig und was ist mein Schwungproblem. Dazu brauche ich koordinative Aufgabenstellungen zum Erlernen koordinativer Fertigkeiten und später Fähigkeiten, die speziell bei den 6 Bereichen im Golfsport sehr unterschiedlich sind. Kenne ich diese nicht, trainiere ich vielleicht am Ziel vorbei.

Innovationbox: Was versteht man unter koordinativen Fähigkeiten?

Thomas Thöni: Als koordinative Fähigkeiten bezeichnet man im Bereich der Motorik eine Reihe von Dispositionen, also Personenmerkmale bzw. Persönlichkeitseigenschaft zur Erklärung individuell unterschiedlicher Verhaltensweisen, die als Voraussetzung für das Gestalten einer koordinierten Bewegung, also z.B. einer Puttbewegung, gelten. Das klingt jetzt sehr komplex, zeigt aber nur, wie unglaublich wichtig es ist, eine Bewegung zuerst ohne Golfschläger und dann mit dem Schläger und zuletzt mit dem Ball zu erlernen. Online ist das ideal, weil man ungestört an seinen Fertigkeiten arbeiten kann.

Innovationbox: Wie ist das Trainingsprogramm aufgebaut?

Thomas Thöni: Aufgebaut ist das gesamte Training ähnlich wie beim Schischullehrplan. Man wird da abgeholt, wo man leistungsmäßig steht. Wir haben da Training im wesentlichen in 2 Bereiche geteilt. Ein Bereich für diejenigen, die sich nur für die golftechnischen Belange interessieren, weil sie fit genug sind und koordinativ keinen Bedarf haben.

Der zweite Bereich wurde für den großen Teil der Golfer entwickelt. Golftechnik trifft Bewegungslernen, also Motionlearnig und Fitness. Hier instruieren wir in Videofolgen Schritt für Schritt die 6 Techniken. Vom Putten bis zum Drive. Jeder Bereich hat bis zu 10 Lernvideos, die alle 3 Bereiche abdecken. Das Programm ist methodisch aufgebaut und jeder/jede kann das Tempo bestimmen, mit dem man sich verbessern möchte. Zu Hause, im Büro und am Golfplatz. Wir haben tolle Übungen zusammengestellt, die immer und überall geübt werden können.

Innovationbox: Da freuen wir uns auf weitere Informationen und bedanken uns für das Gespräch:

Thomas Thöni: Herzlichen Dank für die Einladung!

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